Zu der ablehnenden Haltung der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Dürener Kreistag beim interfraktionellen Antrag zum Strukturwandel nimmt Max Dichant, Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Düren/Jülich, Stellung:
„Dem Kreistag lag heute auf Initiative der SPD-Fraktion ein Antrag zum Strukturwandel vor, der erstmals konkrete Forderungen an Bundes- und Landesregierung, das RWE und auch an den Landrat adressiert. Weil die Wichtigkeit des Themas eine gemeinsame Haltung der gesamten Region erfordert – und kein parteipolitisches Gezänk – haben die Fraktionsvorsitzenden einen tragfähigen inhaltlichen Kompromiss erarbeitet. Das war und ist der richtige Weg, denn es gibt keinen roten, grünen, oder schwarzen Strukturwandel. Es gibt nur die Alternative zwischen einem gelingenden Wandel und einem harten Strukturbruch. Wenn es uns nicht gelingt alle Kräfte zu bündeln und als Region zusammen zu stehen, werden wir die uns aufgebürdeten Lasten schlicht nicht schultern können.
Es ist daher fahrlässig und verantwortungslos, dass die grüne Fraktion sich hier im ideologischen Hinterzimmer versteckt, statt gemeinsam mit allen anderen politischen Kräften im Kreis für unsere Region zu kämpfen. Es ist das natürliche Wesen des Kompromisses, dass nicht jeder vollumfänglich zufrieden ist. Auch das Ergebnis der Kohlekommission haben sowohl Umweltverbände als auch Gewerkschaften mit einer Faust in der Tasche unterstützt. Die Grünen müssen nun erklären, wieso sie das Kommissionsergebnis auf der einen Seite hochhalten und auf der anderen Seite eine breite Konsensbildung im Kreis Düren torpedieren.
Mit ihrem Egoismus haben die Grünen nicht nur der gesamten Region einen Bärendienst erwiesen, sondern auch ihrem Fraktionschef. Zudem haben Sie ihren Koalitionspartner öffentlich brüskiert. Es wäre von großer Bedeutung gewesen, wenn der gesamte Kreis Düren bei den großen Herausforderungen des Kohleausstieges eine gemeinsame Sprache sprechen würde. Der Landrat muss sich nach diesem Offenbarungseid fragen, ob er bei einem so zentralen Thema für unseren Kreis noch auf die geschlossene Unterstützung seiner Mehrheitsfraktion bauen kann. Die Debatte heute wirkt vielmehr wie ein offener Bruch der schwarz-grünen Koalition im Dürener Kreistag!“